Bereits vom Cover erfährt der Leser, dass es sich bei
diesem Buch nicht um einen 0815 Ratgeber für Nachhaltigkeit handelt, sondern,
dass bereits in der Produktion dieses Buches Gedanken der Nachhaltigkeit mit einflossen:
Anstelle mit durch Chlor gebleichtes Papier zu arbeiten, entschied man sich für
eine neue, alternative Methode und druckte „#Einfach plastikfrei leben“ auf
Apfelpapier! Dieser Schritt erschien mir bereits als ein deutliches Zeichen,
als Versuch Nachhaltigkeit innovativ an die breite Masse zu bringen, dabei trotzdem
seinen Prinzipien und den Prinzipien, welche in diesem Buch festgehalten sind,
treu zu bleiben. Charlotte Schäfer steht voll und ganz hinter ihrer Idee und versucht
jeden Bereich, mit dem sie in Berührung kommt, aufrichtig und mit doppeltem
Nachdenken zum Besseren zu alternieren.
Ihre Einstellung ist mir, trotz jahrelangem Interesse meinerseits
an diesem Thema, dabei noch nie untergekommen: Anstelle eins komplett
plastikfreien Lebens als Ziel aufzustellen, sieht sie es als Ideal, welches es
anzustreben gilt. Der Weg ist das Ziel scheint die Philosophie hinter ihrem Tun
zu sein: Es geht nicht darum sich in allen Bereichen bis zum „geht-nicht-mehr“
zu beschränken, sondern darum, sich in den Bereichen, in welchen man sich
verändern kann, Alternativen einzuführen. Ein guter Weg um unserer Frustration,
welche unweigerlich einsetzen wird, sobald wir sehen, dass wir trotz aller
Anstrengungen bereits nach einem Tag das berühmte Mason Jar mit Plastikmüll
gefüllt haben (anstelle eines vollen Mason Jars in einem Jahr),
entgegenzuwirken.
Charlotte bezieht sich in diesem Buch nicht nur auf die
Plastikverpackung der gekauften Haferflocken, sondern weist auf verstecktes
Plastik (Waschpulver) hin. Sie erklärt zudem wie es zu unserer Plastikliebe
kam, wie dieses zusammengesetzt ist und wie sich diese Zusammensetzung schädlich
auf unseren Organismus und den Organismus der Welt auswirkt. Sie hat Platz für
Listen gelassen, in welche der Leser selbst drei Gründe eintragen soll, weshalb
er auf Plastik verzichten sollte oder eine Checkliste mit Dingen, welche selbst
noch verbessern kann. Zahlreichen Statistiken könnten sicherlich belegen, wie psychologisch
wertvoll und wie viel effektiver diese Art und Weise des Motivierens zur
Eigeninitiative und zur Selbstzielfindung ist, anstelle der einfachen Nennung
durch einen anonymen Erzähler.
Neben kleineren DIYs finden sich Anleitungen, wie man einen
Salat richtig zu schichten hat, damit dieser nicht bis zur Mittagspause durchsabscht.
Außerdem zählt sie beispielsweise viele verschiedene Strohhalm Alternativen auf
und vergleicht diese, sodass der Leser nicht nur eine Empfehlung, sondern auch
die Gründe, weshalb Charlottes Wahl auf diese fielen, geboten bekommt.
Zudem ist „#Einfach plastikfrei leben“ in sofortige Maßnahmen
und Maßnahmen für einen längeren Zeitraum eingeteilt. Charlotte schließt mit
einem Kapitel, welches die Erweiterung „nachhaltig leben“ beinhaltet. Hier weist
sie beispielsweise auf die Problematik von Schnittblumen hin, welche mit
Pestiziden behandelt werden, dann oftmals um die Welt geflogen werden, bis sie
bei uns im Supermarkt oder im örtlichen Blumenladen angeboten werden.
Alles in allem kann ich dieses Buch nur weiterempfehlen! es
zählt natürlich einfache Dinge, wie wiederverwendbare Beutel für Obst und Gemüse
auf, erweitert aber auch den Blick auf Dinge, welche auch mir neu waren.
Außerdem finde ich die Idee Apfelpapier als Druckgrundlage zu nehmen unglaublich
innovativ und im Sinne der ganzen Idee und all ihrer Beweggründe!
★★★★★
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