
Novellen sind eigentlich nicht so meine Ding – frühere Versionen
oder überarbeitete und über den Haufen geworfene Entwürfe von Autoren dafür auf
jeden Fall! Ich liebe es die Geschichten zu lesen, wie sie einst waren, die
ursprünglichen Ideen zu verfolgen und sowohl die Entwicklung der Geschichte,
als auch des Autors zu sehen. Besonders faszinierend finde ich im Zusammenhang
damit auch die Geschichte hinter der eigentlichen Story, wie sie begann, wie viele
Anläufe sie brauchte und wie lang sie seelenruhig in einer verschlossenen
Schublade schlummerte und wartete bis ihre Zeit gekommen ward:
Im ersten Anlauf habe ich Die Bestimmung aus der Perspektive von Tobias Eaton geschrieben, einem Altruan Jungen mit merkwürdig gespanntem Verhältnis zu seinem Vater, der sich nichts mehr wünscht, als seiner Fraktion den Rücken zu kehren. Aber nach dreißig Seiten ging es nicht mehr weiter, weil er einfach nicht der richtige Erzähler für meine Geschichte war. Erst als ich sie vier Jahre später wieder auf griff, fand ich die richtige Figur. Jetzt war die Erzählerin eine junge Altruan, die herausfinden wollte, wer sie war. Aber Tobias verschwand nie völlig […]
Die Trilogie [Die Bestimmung] begleitet Tris von dem Moment an, in dem sie die Kontrolle über ihr Leben und ihre Identität übernimmt; und in diesen Geschichten können wir Four dabei zusehen, wie er das Gleiche tut. Der Rest ist, wie man so schön sagt, Geschichte.
Veronica Roth