Donnerstag, 4. Mai 2017

Das unendliche Meer, Rick Yancey

 
Erst einmal vorneweg: Wie einige von Euch wissen oder aber eventuell auch nicht wissen, habe ich einen in den Tiefen meiner Psyche verankerten Tick, welcher sich insofern äußert, dass ich das Buch vor dem Film gelesen haben muss. Wenn dem nicht so ist, sprich ich den Film gesehen habe, ist das Buch im wahrsten Sinne des Wortes Geschichte - und ja, mir ist durchaus bewusst, dass jetzt jeder Buchfanatiker für diese Aussage die Hände über dem Kopf zusammenschlägt.
 
„Die 5. Welle“ hatte ich bereits vor vielen Jahren auf meinen Amazon Wunschzettel hinterlegt und geriet dort leider in die grausamen Fänge der alles verschlingenden, dunklen Vergessenheit… Als ich dann den Trailer für einen Film, basierend auf einer dystopischen Romanvorlage, sah, war ich so begeistert, dass ich den Film kaum abwarten konnte. Erst später fand ich dann heraus, dass es sich bei ebendieser  Romanvorlage, um jenes Buch handelte, welches schon seit Jahren auf meinem SuB vor sich hin gammelte - nur hatte ich zu dem Zeitpunkt die Verfilmung mit Chloë Grace Moretz und Alex Roe in den Hauptrollen bereits einige Male angeschaut.

Und jetzt - vor ein paar Tagen erst und durch eine gute Freundin ins Rollen gebracht - nahm ich mir den zweiten Band zur Hand, mit dem festen Vorsatz die überaus packende und spannende Reihe zu beenden und ganz sicher eines Tages auch den ersten Band zu lesen… Fortsetzung folgt...
Aber nun zu dem Eigentlichen: dem Buch! Wie eben erklärt ist „Das unendliche Meer“ der erste von mir gelesene Roman aus Rick Yanceys Feder. Er hat einen recht eigenen Schreibstil, mit welchem man - beziehungsweise ich und meine oben erwähnte Freundin auch - lernen muss umzugehen. Was mir allerdings neben den zahlreichen Aufzählungen und Wiederholungen sehr ins Auge stach und mir zudem auch sehr gefiel, waren die Metaphern, die Sinnbilder, sowie die häufige Verwendung der Antithek - auch wenn diese zunehmend verwirrte und mich ein ums andere Mal den Satz oder auch die komplette Seite noch einmal lesen ließ.
Die Metapher der Ratten spielte dabei eine große, wenn nicht sogar die größte, Rolle aller Metaphern - und wurde erst zum Schluss gelüftet. Oft wurde sie zur Sprache gebracht, aber nie konnte ich mir Klarheit darüber verschaffen. Bis zum Ende des Buches musste man sich gedulden, um hinter das Geheimnis, welches sich hinter diesem Sinnbild versteckte, zu kommen - und glaubt mir, nie wäre man auf diesen Plot Twist gekommen!
 
Zudem bediente sich Yancey an die hundert Mal seines Titels - in jedem Kapitel nutze er mehrmals „ein unendliches Meer an …“ als Beschreibung, und obwohl es damals, als der zweite Teil im Handel erschien, noch nicht klar war wie der dritte heißen würde, ist es doch nun auch sehr auffällig, dass öfter das Wort „Stern“ im Zusammenhang mit „dem Einzigen“ oder „dem Letzten“ benutzt wurde - eine eindeutige Anspielung auf den dritten Band der Reihe: „Der letzte Stern“.
Was ich mit diesen ganzen Aufzählungen sagen möchte ist eigentlich nur, dass es mir sehr gut gefiel, dass Rick Yancey den Titeln seiner Bücher eine tiefere Bedeutung verlieh. Denn während „Das unendliche Meer“ beim ersten, oberflächlichen Betrachten keine Aufschlüsse über das Buch zu geben scheint, ist er doch sehr passend, tiefgründig und überaus bedächtig gewählt!
 
Die Kapitel, bei welchen es sich nicht selten um 2-Seiten-Kapitel, handelt sind zahlreich vorhanden, sowie Unterteilungen, welche verschiedene Perspektiven jeweils aus einer anderen Perspektive geschrieben ist als der vorherige. Dadurch kommt es teilweise zu Wiederholungen von bestimmten Parts der Geschichte, gibt letztendlich aber Aufschluss über die verschiedenen verlaufenden Stränge der Charaktere. Obwohl es sich anfühlt wie mehrere Wochen, welche in dem Buch behandelt werden, muss man sich wieder und wieder in Erinnerung rufen, dass es doch nur wenige Tage sind in welchem sich das Geschehen abspielt.
Es ist sehr gebündelt und zackig geschrieben, Yancey hält sich nicht lange mit unnötigen Umgebungs- oder die Personenbeschreibungen auf, sondern springt ins Geschehen. Dies ist einer der Grunde, weshalb ich vorher meinte, man müsse sich erst an die Art und Weise seines Erzählens gewöhnen - aber es ist gerade diese, welche das Buch so durchweg spannend und dynamisch gestaltet. Ich würde es fast über den Inhalt stellen:
 
 
Zusammen mit Ben, ihrem kleinen Bruder Sam und dem Rest von Zombies Einheit, versteckt sich Cassie in dem verabredeten Hotel und hofft, dass Evan - ihr übergelaufener Silencer - sein Versprechen einlöst und zu ihr zurückkehrt. Doch der stark verletzte Ben, dessen Kampfes- und Überlebenswille nicht um einen Deut geschrumpft sind, wird zunehmend ungeduldig und schickt Ringer mit dem Auftrag los Höhlen auszukundschaften, welche als Unterschlupf dienen könnten.
 
Seiten: 347
Preis: 16,99 € (HC)
Veröffentlichung: 30. März 2015
Verlag: Goldmann, Random House
Genres: Dystopie, Young Adult
 
★★★★☆☆
-Nina-

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